Aktion "Gelbes Band"
Heimisches Obst zum Selberpflücken
Jahr für Jahr verkommen in Deutschland tausende Kilogramm Obst. Eigentümer von Obstbäumen und Streuobstwiesen kommen oft mit der Ernte und Verwertung der vielen Früchte nicht nach oder haben schlichtweg keine Verwendung dafür. Dabei ist heimisches Obst viel zu schade, um ungenutzt zu verfaulen. Deshalb sind an Obstbäumen immer häufiger gelbe Bänder zu finden. Diese signalisieren: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden. Alle Interessierten können für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten und verwenden. Das geht auf die Ernteaktion "Gelbes Band“ zurück, die ursprünglich vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert wurde.
Streuobst, das sind nicht nur Äpfel und Birnen, sondern z.B. auch Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen oder Nüsse. Darunter finden sich oft viele selten gewordene Obstsorten, die man im Supermarkt nicht kaufen kann – quasi Super-Food aus der Heimat.
Bilder: Äpfel; Foto: M. Dippold / Kirschen; Foto: M. Dippold / Zwetschgen; Foto: M. Dippold
Was sollten Sie beim Ernten beachten?
Damit Sie und andere Freude an der Aktion haben, bitten wir Sie, folgende Verhaltensregeln beim Ernten zu beachten:
- Ernten Sie ausschließlich von Bäumen und Sträuchern, die ein gelbes Band tragen. Nur deren Früchte wurden von den Besitzern für die Ernte freigegeben.
- Ernten Sie nur, was in Reichweite hängt – ohne Benutzung von Leitern o.ä. – oder lesen Sie die Früchte vom Boden auf.
- Ernten Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich verbrauchen können. Das Obst dürfen Sie gern für den Hausgebrauch pflücken – nicht jedoch für kommerzielle Zwecke.
- Seien Sie achtsam gegenüber der Natur und respektieren das Eigentum anderer. Gehen Sie behutsam mit den Obstbäumen um. Bitte brechen Sie keine Äste ab und beschädigen Sie die Bäume auch anderweitig nicht.
- Achten Sie beim Betreten der Obstwiese auf Bodenunebenheiten, herumliegende Äste oder andere mögliche Gefahrenstellen. Das Ernten erfolgt auf eigene Gefahr.
- Prüfen Sie, ob das Obst noch gut ist. Lassen Sie sich von einer braunen Stelle nicht abschrecken. Diese können Sie einfach ausschneiden. Waschen Sie die Früchte vor dem Verzehr gründlich ab.
Sie möchten Ihren Obstbaum mit dem gelben Band zur Ernte freigeben?
Jeder kann mitmachen! Wer Obstbäume oder -sträucher besitzt, aber während der Obstsaison die vielen Früchte nicht abernten kann, markiert die Bäume und Sträucher einfach mit einem gelben Band und einem Anhänger, auf dem Regeln für die Pflücker abgedruckt sind. Markieren Sie nur Bäume, die sich in Ihrem Eigentum befinden und die Sie für andere zur Ernte freigeben möchten.
Wenn Sie sich an dieser Aktion beteiligen möchten, können Sie sich bezüglich Materialien gerne an uns wenden.
Rechtliche Hinweise: Als Baum- und Flächeneigentümer obliegen Ihnen Verkehrssicherungspflichten. Das bedeutet, Sie müssen Gefahrenquellen ausschließen, die durch Astbruch, Stolperfallen o.ä. entstehen könnten, um Schäden anderer zu verhindern. Ihre Haftung können Sie nicht durch den Hinweis "Ernten auf eigene Gefahr" o.ä. ausschließen. Bevor Sie ein gelbes Band anbringen, sollten Sie daher mit Ihrer Haftpflichtversicherung abklären, ob ein ausreichender Versicherungsschutz besteht. Die Teilnahme an der Aktion erfolgt auf eigene Verantwortung der Obstbaumbesitzer. Der AG FrankenPfalz e.V. und seine Kooperationspartner übernehmen keinerlei Haftung.
Bilder: Obstbaum; Foto: J. Zuber / Die beiden Initiatorinnen der Aktion in der FrankenPfalz: Monika Übler und Petra Grembler; Foto: V. Frauenknecht / Birnen; Foto: Fotoplanet_fox
Ziele der Ernteaktion
Jährlich landen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette circa elf Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne – ein Großteil davon macht Obst und Gemüse aus. Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, müssen alle aktiv werden. Die Ernteaktion verbindet die Obstbaumbesitzer mit Verbrauchern und lenkt den Blick auf regionales und saisonal verfügbares Obst. Durch das eigene Abernten und Auflesen des Obstes bekommen die Verbraucher einen direkten Bezug zu diesen Lebensmitteln und werden für einen bewussteren, wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert.